Am 22. und 30. Oktober fanden in der neuen Aula des Neubaus der Goetheschule Neu-Isenburg das Kabarett „Homologie“ von Timo Becker für die Jahrgangsstufe 8 und eine Lesung aus dem Roman „Dschihad calling“ von Christian Linker statt.
Am Kabarett haben 138 Schülerinnen und Schüler teilgenommen. Inhaltlich ist die Aufführung „Homologie“ in die Unterrichtsreihe zu "Liebe und Sexualität" in den Fächern Ethik und Religion eingebettet.
Das Kabarett beschäftigt sich mit dem Thema Homosexualität. „Homologie“ ist ähnlich wie eine Unterrichtsstunde aufgebaut. Neben der Erklärung des Begriffes gab es Anknüpfungen an die Fächer Englisch (Was bedeutet „outing“?), Biologie (Gibt es auch homosexuelle Tiere?), Erdkunde (Wie wird in anderen Ländern mit Homosexualität umgegangen?) und Mathematik (Wie viele Menschen sind in Deutschland vermutlich homosexuell?). Auf humorvolle Weise hat der Darsteller Malte Anders (sein richtiger Name ist Timo Becker) ein besonders in der Schule schwieriges Thema aufgegriffen und durch seine offene Haltung und die Bereitschaft, sehr persönliche Fragen zu seinem eigenen Outing, seiner Schulzeit und der Reaktion von Freunden und Familie zu beantworten, die Schülerinnen und Schüler zum Nachdenken angeregt.
Ziel der Veranstaltung und der Unterrichtsreihe war und ist es, die eigene Einstellung gegenüber Homosexualität zu hinterfragen. Das Projekt soll langfristig zu einem anerkennenden Miteinander führen, bei dem „schwul“ kein Schimpfwort mehr ist, und andere Lebensformen und sexuelle Orientierung als natürlich und gleichwertig empfunden und anerkannt werden.
Das Bundesprogramm „Demokratie leben!“, dessen Ziel ein vielfältiges, gewaltfreies und demokratisches Miteinander ist, unterstützte die Goetheschule bei der Durchführung finanziell.
An der Lesung für die Jahrgangsstufe 9 aus dem Roman „Dschihad calling“ haben 125 Schülerinnen und Schüler teilgenommen. Inhaltlich ist der Roman in die Unterrichtsreihe zum Thema "Gewalt" der Fächer Ethik und Religion eingebettet. Die Themen Extremismus und Radikalisierung standen hierbei im Vordergrund.
Pro Prävention, ein Projekt gegen (religiös begründeten) Extremismus, hat die Goetheschule bei der Finanzierung der Lesung bereits zum zweiten Mal unterstützt.
Beide Veranstaltungen wurden von der Ethiklehrerin und Extremismusbeauftragten Michaela Schmitt organisiert.